Das Verschworene Bergwerk bei Uhlsdorf

Um das Jahr 1420 wurde auf dem Ullersberg bei Uhlsdorf nach Silber gegraben. Mühsam wurde das geförderte Silber mit Pferdewagen nach Freiberg gebracht, um es zu verhütten.     Da kam einst aus dem Bergwerk schlimme Kunde:

Brechendes Gestein ist nieder gegangen und hat einen der Arbeiter -einen Zigeuner- erschlagen. Im Bethaus der Grube nehmen alle von dem Toten Abschied. Da steht plötzlich ein altes Zigeunerweib auf der Schwelle. Ihre Züge sind Schmerz verzerrt. Es ist die Mutter des Toten. Da gehen die Bergleute & Dorfbewohner still hinaus.

Lange, unheimlich lange bleibt das Zigeunerweib bei Ihrem toten Sohn. Endlich öffnet sich die Tür. Bleich, mit harten Gesichtszügen und loderndem Haß in den Augen eilt die Zigeunerin in das Dorf. Von Tür zu Tür geht sie und erbettelt Erbsen, die hier in reicher Fülle angebaut werden. Diese trägt sie hinaus zum Bergwerk. Mit einem Fluch schleudert sie die Erbsen in den Schacht :"So viele Erbsen, so viele Jahre seiest du verflucht! Kein Silbererz sei mehr zu finden von dieser Stunde an!"

Alle die diesen Fluch hören scheint das Blut in den Adern zu erstarren. Das Weib aber wendet sich ab und geht. Und tatsächlich findet sich von Stund an kein Silber mehr. Die Bergleute aber, ihres Erwerbs beraubt, müssen nach anderen Orten wandern, immer hoffend, einen neuen Broterwerb zu finden.

 

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erstellt von MK - WadM Februar 2000